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Die Geschichte des Brayton-Motors
Der Brayton-Motor wurde 1872 von George Brayton zum Patent angemeldet. Dieses Patent bezog sich auf ein Kraftstoff-Einblassystem, um auch flüssige Kraftstoffe wie Rohöl und Petroleum verbrennen zu können. Rudolf Diesel verwendete in der Folgezeit Teile dieses Patentes. Diesel und Nicolaus August Otto arbeiteten jedoch mit deutlich höheren Drücken und dadurch verbessertem Wirkungsgrad.
Es gibt über den Brayton-Motor nur sehr wenige Veröffentlichungen. Überwiegend handelt es sich um Schemazeichnungen; die älteren davon beziehen sich lediglich auf das „Kraftstoff-Einblassystem“. Weitergehende Forschungen über den Brayton-Motor sind nicht bekannt.



Spätere Zeichnungen legen den Fokus auf die Möglichkeit, die Wärme von außen in das System zu bringen – dies kann als sekundärer Wärmeeintrag verstanden werden.
Im Folgenden werden zwei solcher Schemazeichnungen gezeigt (s. Tim Lohrmann: “Stirlingmotor und mehr”, 2020 im Verlag Tredition):


Anders als in den vorherigen Schemazeichnungen (vgl. Figur 1-3) ist auch das Bauteil „Hochtemperatur-Wärmeüberträger“ eingezeichnet. Dieses Bauteil nenne ich im weiteren Verlauf die Wärmekammer. Es ist das gleiche Bauteil, welches ursprünglich nur die Funktion eines Presslufttanks hatte und Mixture Receiver oder, wie bei Deutz, „Aufnehmer“ genannt wurde.
1875 baute Deutz Brayton-Motoren – allerdings nur in geringer Stückzahl.
Daher sind Brayton-Motoren heute rar und nicht weiter erforscht. Im Deutzmuseum in Köln gibt es einen Brayton-Motor zu besichtigen, auch wird er gelegentlich in Betrieb genommen.

Braytonmotor von Deutz
Während alle vorangegangenen Zeichnungen Schemazeichnungen waren, die nur das Prinzip des Brayton-Motors darstellten, kann die Zeichnung links durchaus als Konstruktionszeichnung gelten. Die Zeichnung stammt aus dem Buch „Geschichte des Deutschen Verbrennungsmotorenbaus 1860-1918“ von Friedrich Sass.
Der Motor unten wurde von Deutz gebaut. Und ist in Köln im Deutzmuseum https://fmd.koeln/foerderverein.html zu besichtigen.
